Dezibel

Dezibel ist eine weltweit anerkannte Maßeinheit, mit der die Lautstärke eines Geräuschs angegeben wird.

Wie messen wir Lautstärke?

Was wir als Lärm und als störendes Geräusch empfinden, ist individuell unterschiedlich und lässt sich nicht messen. Was sich jedoch messen lässt, ist der Schall. Deswegen ist das Maß für Lautstärke der Schalldruckpegel und die Maßeinheit dafür ist Dezibel.

Beim Schall handelt es sich um Luftschwingungen, die auf unser Trommelfell treffen. Diese Schwingungen werden an unser Gehirn weitergeleitet und dort zu Informationen umgewandelt. Je häufiger pro Sekunde der Luftdruck schwingt, desto höher ist der Ton, den wir wahrnehmen. Für die Tonhöhe ist also die Frequenz der Luftdruckänderung verantwortlich. Für die Lautstärke ist hingegen die Stärke des Luftdrucks verantwortlich. Das bedeutet, je mehr Energie der Schall bzw. der Ton hat, als desto lauter nehmen wir ihn war.

Mit der Maßeinheit Dezibel hat sich die Forschung eine Einheit zum Messen des Schalldrucks ausgedacht, die einfach zu handhaben ist und die sich am menschlichen Hörvermögen orientiert. Bei 0 dB liegt die Hörschwelle und bei 130 dB befindet sich die Schmerzgrenze.

Die Dezibel-Skala ist logarithmisch aufgebaut. Das heißt, dass 120 Dezibel nicht doppelt so laut ist wie 60 Dezibel, sondern dass bereits 10 Dezibel als Verdopplung der Lautstärke wahrgenommen werden. Also wirken 70 dB bereits doppelt so laut wie 60 dB.

Was ist Lärm?

Der leiseste Ton, den wir Menschen hören können, liegt bei 0 dB. Atmen beispielsweise hat eine Lautstärke von 10 dB. Geräusche bis zu 60 dB empfinden wir als normal. Allerdings wird Schall zu Lärm, sobald wir Geräusche als störend empfinden. Das ist individuell unterschiedlich. Was eine Person kaum wahrnimmt, empfindet die andere Person schon als belastend. Die Grenze dafür liegt zwischen 50 und 60 Dezibel. Die folgende Übersicht soll einen kleinen Einblick geben, welche Geräusche wie laut sind.

DezibelGeräuschLärmbelastung für die Ohren
0 dB Hörschwelle keine
10 dB Atmen keine
30 - 40 dB Normale Unterhaltung Konzentrations- und Lernstörung möglich
60 - 80 dB lautes Gespräch, Klavierspiel, Großraumbüro bei längerer Einwirkung Hörschäden möglich; 20 % erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
80 - 90 dB Hauptstraße, Türknallen, Saxofonspiel bei längerer Einwirkung irreparable Schäden am menschlichen Gehör möglich
95 dB Holzfräsmaschine der Lärm wird unerträglich; das Hörvermögen wird fortan gemindert
110 - 120 dB Schlagzeug, Rockkonzert, Kettensäge, Presslufthammer Schmerzgrenze für die Ohren; Hörschädigungen sind bereits nach kurzer Einwirkung möglich
140 dB Gewehrschuss, Düsenjet die Geräusche liegen über der Schmerzgrenze; wir halten uns reflexartig die Ohren zu
Hörschädigungen sind nach kürzester Zeit möglich

Lärm führt zu Stress

Es ist eine völlig normale Reaktion, dass wir uns reflexartig die Ohren zu halten, wenn direkt neben uns ein Presslufthammer wummert, ein Krankenwagen mit Sirene an uns vorbeirast oder ein Düsenjet über uns fliegt. Das liegt daran, dass diese Geräusche über unserer Schmerzgrenze liegen, die sich bei ca. 130 dB befindet.

Aber nicht erst ab 130 dB werden Geräusche unerträglich, sondern schon deutlich eher! Bereits ab 40 dB sind Lern- und Konzentrationsstörungen möglich und bei 60 dB sind bei längerer Einwirkung Hörschäden möglich. Ab 85 dB kann das Gehör irreparabel geschädigt werden, sodass das Hörvermögen fortan gemindert wird. Und ab 95 dB wirken Geräusche unerträglich. Wer einer solchen Lautstärke ausgesetzt ist, sollte unbedingt das Gehör schützen. Dafür gibt es mittlerweile die verschiedensten Gehörschutz-Produkte.

Lärm ist eine subjektive Größe und die Reaktionen darauf sind individuell verschieden. Nachgewiesen ist allerdings, dass bereits eine Lautstärke von 65 dB körperliche Reaktionen wie Adrenalinausschüttungen und Erhöhung der Pulsfrequenz verursachen kann. Wer längerfristig einer Umgebungslautstärke von 65 dB ausgesetzt ist, hat ein 20 % erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Darum empfiehlt die WHO (Weltgesundheitsorganisation) für den Straßenverkehr tagsüber eine Grenze von durchschnittlich 53 dB. Denn permanenter Lärm stresst die Ohren und damit den gesamten Organismus und hat erhebliche Auswirkungen auf unseren Körper.

Dezibel im Fensterbau

Damit Sie in Ihrem Zuhause abschalten können, können Sie sich mit Schallschutzfenstern vor dauerhaften Lärmbelästigungen schützen. Sie sind speziell konstruiert, sodass weniger Lärm ins Hausinnere gelassen wird. Dazu tragen eine schalldämmende Verglasung, eine asymmetrische Anordnung der Glasscheiben und das Befüllen des Scheibenzwischenraums mit Edelgas bei. Aber auch isolierende Fensterrahmen und lärmreduzierende Dichtungssysteme spielen eine wichtige Rolle beim Schallschutz.

Schallschutzfenster werden ja nach Wirksamkeit in 6 Schallschutzklassen eingeteilt. Das Schalldämmmaß wird in Dezibel angegeben und gibt an, um wie viel Dezibel das Fenster den Geräuschpegel senken kann.

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